Wir über uns

Unser erster morgendlicher Auftritt war am Fasnetsmontag 1963, um fünf Uhr in der Frühe. Damals spielten gerade mal acht begeisterte und musikalisch bestens geschulte junge Männer unter der Leitung einer echten Dirigenten-Legende, Emil Frommer, um die Bürgersleut in der Rottweiler Innenstadt zu wecken.
Dies war die Geburtsstunde der Tagwachkapelle Rottweil.

Gerhard Weiss, 30 Jahre lang Chef der Tagwachkapelle, hat sich in seiner aktiven Zeit stets mit aller Kraft um unseren Nachwuchs bemüht, und so konnten im Laufe der Jahre immer mehr junge Musikerinnen und Musiker für die Idee des Tagwachspielens gewonnen werden. Und dies, obwohl die Bedingungen nicht leichter geworden sind, denn nach wenigen Jahren wurde beschlossen, sich bereits um vier Uhr in der Frühe zu treffen, um Tagwache zu spielen. Treffpunkt war damals übrigens die Jugendherberge unserer Zieheltern Lina und Alois Günthner. So, wie die Kapelle über die Jahre stetig anwuchs, nahm auch die Zahl unserer Auftritte deutlich zu.

1967 spielte die Tagwachkapelle erstmals bei der Aussendung der Abstauber am Dreikönigstag und bei der Proklamation am Fasnetssonntag. Inzwischen besteht die Tagwachkapelle aus über vierzig Musikerinnen und Musikern.

Trotzdem sind wir kein eingetragener Verein und haben aus diesem Grund auch kein Probenlokal. Früher konnten wir uns noch in der Jugendherberge zum Proben treffen. Heute finden unsere Musikproben in so bedeutenden Rottweiler Wirtshäusern wie Rössle und Kanne statt. Neuerdings dürfen wir auch in der „Torwache“, dem schmucken Haus der Bürgerwehr, und in der Hauptstraße 1 der Narrenzunft unsere anstrengende Musikprobe vor der Fasnet abhalten. Unser umfangreiches Repertoire umfasst seit jeher die Narrenmärsche aus Rottweil, Elzach und Überlingen und natürlich auch unseren Altjägermarsch. Seit der Fasnet 2007 spielen wir nun auch, nach hartnäckiger Probenarbeit, den Oberndorfer Narrenmarsch in unserer gewohnt schwungvollen und perfekten Art.

Es ist schon etwas besonderes, als erste Musikkapelle mit dem Altjägermarsch und dem Narrenmarsch den Dreikönigstag für die Narrenzunft eröffnen zu dürfen.

Und auch am Fasnetssonntagmorgen sind wir die erste Kapelle, die mit dem Narrenmarsch „Stadt nab goht“ um bei der Proklamation der Narrenzunft zu spielen.

Die größte Anspannung herrscht jedoch am Fasnetsmontagmorgen, wenn wir uns um vier Uhr in der Früh in „Hengge´s Haus“ treffen um von dort aus in den Straßen und Gassen mit Narrenmarsch und Altjägermarsch die Bürgersleut für den bevorstehenden Narrensprung zu wecken. Unsere Regularien bestimmen, dass das Zuspätkommen oder Schwänzen am Montagmorgen ein Fäßle Bier beim Sommerfest kostet. Aber auch ohne diese „Strafe“ wäre es für jeden von uns Ehrensache, am Fasnetsmontagmorgen punkt um Viere dabei zu sein, auch wenn sonst niemand so verrückt ist, so zeitig aufzustehen wie ein Tagwachmusikant.

Und so sieht das anstrengende Jahr der Tagwachkapelle aus:

Zwischen Neujahr und Dreikönig treffen wir uns zu unserer ersten und meist auch einzigen Musikprobe.
Am Dreikönigstag spielen wir zur Verabschiedung der Abstauber der hochwohllöblichen Narrenzunft Rottweil, und am Fasnetssonntag zur Proklamation.
Fasnetsmontagmorgen ab vier Uhr „Tagwachspielen“ in den Gassen und Straßen in Rottweil.
Beim alljährlichen Sommerfest erholen wir uns von den Strapazen unserer vielfältigen Fasnetsauftritte.

Unser ganz besonderer Dank gilt:

All denen, die 1963 die Tagwachkapelle aus der Taufe gehoben haben.

Unseren Zieheltern Lina und Alois Günthner.

Unseren Gönnern Trude und Karl Hengge, die uns nach der Pensionierung der Familie Günthner ein zweites zu Hause gaben.

Ralf Hengge, der sein elterliches Haus heute immer noch für uns öffnet.

Dem Suppenstüble für den Kaffee am frühen Montagmorgen.

Fridel und Josef Widmer in der Johannsergasse, die uns viele Jahre am Fasnetsmontagmorgen mit belegten Brötchen, Kaffee und anderen wärmenden Getränken versorgt haben.

Martha, Ruppert und Wolfgang Rapp, die uns nun auch schon viele Jahre fürstlich bewirten am Fasnetsmontagmorgen.

Gerhard Weiss, der die Geschicke der Tagwachkapelle dreißig Jahre lang gelenkt hat und für unseren Zusammenhalt gesorgt hat.

Bedanken möchte ich mich auch noch ganz besonders bei all den Musikern, die seit vielen Jahren zum Gelingen der Auftritte beitragen und beigetragen haben und uns viele schöne und gesellige Stunden im Kreise „unserer Tagwachkapelle“ bereitet haben.

Möge die Tagwachkapelle noch viele Jahre die Rottweiler Fasnet bereichern!

Axel Saile,
ehem. Tagwach-Chef